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Laufende Projekte

Socsemics



(2018-2023)
Socsemics zielt darauf ab, eine Sammlung von innovativen, integrierten Methoden zu entwickeln, um die mögliche Existenz so genannter “Filterblasen” im digitalen öffentlichen Raum anzugehen. Im Allgemeinen kann dieses Phänomen als Gemeinschaften ausgelegt werden, deren Akteure mehr oder weniger anfällig für Interaktion und offen für Informationen sind, die von “außerhalb” dieser Gemeinschaften kommen. Socsemics wird zur Formalisierung und Umsetzung dieser Frage beitragen, indem es drei aktuelle Herausforderungen angeht:

  • Entwicklung einer umfassenden Theorie zur Stärkung und Selbsterhaltung sozio-semantischer Gemeinschaften durch gleichzeitige Bewertung der sozialen, semantischen und sozio-semantischen Bereiche;
  • die Inhaltsanalyse drastisch zu verbessern, indem klassische Verteilungsansätze durch Textanalysen ersetzt werden und damit quantitative Untersuchungen ermöglicht werden, die die linguistische Komplexität von Äußerungen in Web-Korpussen wiedergeben;
  • Förderung der Schnittstelle zwischen diesen Methoden und qualitativen Ansätzen, insbesondere durch einige umfangreiche Fallstudien, sowie die Entwicklung interaktiver Plattformen zur Umsetzung der oben genannten Innovationen und zur Förderung der digitalen Sozialforschung.

“Qual-Quant”-Treffen

Das Team organisiert eine Reihe von Treffen um qualitative-quantitative Ansätze. Ziel ist, sowohl die aktuelle Forschung des Teams vorzustellen als auch methologische Workshops vorzuschlagen (beispielsweise über die Erstellung von digitalen Datenbasen oder die automatische Bearbeitung von textuellen Korporen), um neue Forschungsfragen an der Schnittstelle zwischen Sozialwissenschaften und Mathematik, Informatik und Modellierung am Centre Marc Bloch zu entwickeln.

RECORDS



(2020-2023)
Das Team beherbergt ein neues, von der ANR finanziertes Projekt namens RECORDS, das sich auf das Verständnis der Praktiken im Zusammenhang mit Online-Inhaltsplattformen richtet, und zwar insbesondere im Rahmen des Musik-Streaming durch eine einzigartige Partnerschaft mit einer der wichtigsten Plattformen in diesem Bereich, Deezer.

Das Projekt zielt im Allgemeinen auf die Dokumentation der Vielfalt von Praktiken und Verhaltensweisen auf Streaming-Plattformen, das Verständnis der Auswirkungen manueller und algorithmischer Inhaltsempfehlungen und die Beschreibung der potenziellen räumlichen Verbreitung von Künstlern und Musikwerken ab. RECORDS artikuliert quantitative und qualitative empirische Protokolle, indem es sich sowohl auf eine einzigartige Quelle von Nutzungsdaten stützt, die direkt von der Plattform stammen (umfassende Hörhistorien von Millionen von Nutzern über mehrere Jahre hinweg), als auch auf eine groß angelegte Umfrage (mit Zehntausenden von Befragten) und damit verbundene Interviews mit einer Auswahl von zustimmenden Teilnehmern.

Das Projekt versammelt etwa 25 Forscher mit unterschiedlichem Hintergrund, darunter Soziologie, Informatik und Geographie. Es wird von Thomas Louail (Géographie Cités), Philippe Coulangeon (Observatoire Sociologique du Changement), Camille Roth (Centre Marc Bloch), Jean-Samuel Beuscart (Orange Labs SENSE) und Manuel Moussallam (Deezer R&D) geleitet.

DARIAH

dariah-logo
(2014-)
DARIAH ist eine europäische Forschungsinfrastruktur (ERIC). Sie unterstützt Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaftler, die mit digitalen Methoden arbeiten. Menschen, die in DARIAH organisiert sind, teilen digitale Werkzeuge, Forschungsdaten und Know-how. Sie organisieren Bildungsangebote, wie Workshops oder Summer Schools, und bieten Lehrmaterialien für Digital Humanities an. DARIAH verbindet derzeit hunderte Forscher und dutzende Forschungseinrichtungen in verschiedenen europäischen Ländern. Daneben kooperiert DARIAH eng mit vielen Forschungsprojekten in ganz Europa.
DARIAH ERIC wurde im Jahr 2014 für eine Dauer von zwanzig Jahren gegründet und hat derzeit 17 Mitgliedsländer: Deutschland, Österreich, Belgien, Kroatien, Zypern, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Polen, Portugal, Serbien und Slowenien. Sein Geschäftssitz ist in Paris, Frankreich. DARIAH wird vom DARIAH Coordination Office mit Standorten in Berlin (Centre Marc Bloch), Göttingen (Universität Göttingen) und Den Haag (DANS) verwaltet.

Vergangene Projekte

Algodiv


(2016-2019)
Das Team leitet das Projekt AlgoDiv, das von der ANR (~ französischen DFG) von 2016 bis 2019 gefördert wird. Es folgt auf das Projekt Algopol (2012-2015) und wird auch von Camille Roth am Centre Marc Bloch verwaltet. Ziel ist, die gemeinsame Wirkung der Algorithmen und des Benehmens der Internetbenutzer zu studieren, um die Entstehung von informationeller Vielfältigkeit und digitalen epistemischen Landschaften zu verstehen. AlgoDiv bringt ein interdisziplinäres Konsortium von Forschern an der Schnittstelle zwischen Sozialwissenschaften, Informatik und Mathematik zusammen.
Siehe die Website von Algodiv.

Aresos (Mastodons)

(2012-2016)
Im Jahr 2012 hat die “Task Force for Interdisciplinarity” des CNRS die Mission “MASTODONS” initiiert, welche ihren Fokus auf die Nutzung und die Analyse großer wissenschaftlicher Datenmengen (“Big Data”) legt. In diesem Rahmen entstand das Projekt ARESOS, das sich der Analyse der großen sozio-semantischen Datennetzwerke widmet. Es versammelt Forscher aus den Bereichen der Soziologie, der Mathematik, der Linguistik und der Informatik, darunter Lou Charaudeau, Telmo Menezes und Camille Roth.

Einstein-Zirkel “Digital Humanities in Berlin”

dh-berlin-logo
Das Team ist auch stark engagiert in einem entstehenden Einstein-Stiftung “Einstein-Zirkel” namens „Digital Humanities in Berlin“, in dem sich Akademiker verschiedener Berliner Einrichtungen (HU, FU, BBAW, CMB) zusammenfinden, die im Bereich der Humanities aktiv sind.